Spiele und Archäologie passen gut zusammen – so finden sich immer wieder historische Spiele und Spielfiguren bei Ausgrabungen, die Forschenden die Alltagskultur der Menschen vergangener Zeiten näherbringen. Aber auch moderne Spiele nutzen archäologische Themen vielfach als Setting, in das die Spielwelt eingebunden ist. Diese Verbindung von Spielen und Archäologie stand im Mittelpunkt der Veranstaltung „Spiel mit! Archäologie“ am 24. und 25. November im LWL-Museum für Archäologie und Kultur (LWL-MAK) in Herne. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Altertumskommission für Westfalen, dem Projekt Boardgame Historian und dem LWL-MAK zusammen mit dem Spielezentrum Herne und dem Insert Coins e. V.
"Spiel mit! Archäologie" – Spiele-Wochenende im LWL-Museum für Archäologie und Kultur in Herne
An den beiden Tagen konnten an rund 35 Tischen in der Dauerausstellung neue und alte Spiele ausprobiert werden. Im Foyer des Museums gab es zudem noch Spielkonsolen wie ein Indiana-Jones-Flipper, die ebenfalls bespielt werden konnten. Das besondere an den Spielen war, dass diese thematisch in die Bereiche der Dauerausstellung eingebettet wurden. So gab es Spiele, die sich allgemein dem Thema Archäologie und Kulturgüterschutz widmen, aber auch Spiele, deren Setting beispielsweise in der Steinzeit angesiedelt ist. Diese Spiele konnten direkt neben Exponaten im Museum aus den entsprechenden Epochen gespielt werden. Damit wurde schnell klar, dass historische und archäologische Themen in unserem Alltag vielfach auftauchen, zum Beispiel in populärkulturellen Medien wie Spielen. Der Spaß am Spielen und das Interesse für die Themen wurde genutzt, um Menschen im Museum für die archäologischen Fundstücke zu begeistern.
Daneben fand ein umfangreiches Begleitprogramm mit Vorträgen und einer Podiumsdiskussion statt. Anna Klara Falke stellte Überlegungen zur Darstellung der Archäologie in modernen Brettspielen vor, die vielfach vom Filmhelden Indiana Jones geprägt sind. Harald Schrapers fasste die Geschichte des modernen Brettspiels mit verschiedenen Meilensteinen zusammen. Das Brettspiel „Taskforce: Saving Antiquities“, welches zur Wissenschaftskommunikation entwickelt wurde, stellte Birgit Nennstiel vor. Am folgenden Tag berichteten Bernd Lehnhoff vom mittelalterlichen Schach und Dr. Björn Reich von frühneuzeitlichen Spielen. Den Abschluss bildete eine Podiumsdiskussion moderiert von Lukas Boch mit Peter Rustemeyer, Martina Dobrindt und Andreas Dobrindt zur Spieleentwicklung und der Frage, wie historische Themen in Spielen verarbeitet werden können.
Im Museum herrschte an beiden Tagen eine schöne Atmosphäre. Spielebegeisterte setzten sich an die Tische und hatten viel Spaß beim Spielen, dazu schlenderten sie durch das Museum. Eine Wiederholung ist bereits in Planung!