Verleihung des Karl-Zuhorn-Preises 2023 an Mathias Austermann und Jona Schröder
Ausgezeichnete Archäologen
Mit dem Karl-Zuhorn-Preis zeichnet der Landschaftsverband Westfalen-Lippe Wissenschaftler:innen aus, deren Forschungen zur Landesgeschichte Westfalens herausragend sind. Seit diesem Jahr wird der Preis in den Kategorien „Nachwuchsförderung“ und „Ehrenamtliche Forschung“ verliehen. Am Mittwoch, den 23.08.2023, war es soweit – im LWL-Museum für Archäologie und Kultur in Herne wurden zwei Wissenschaftler der Archäologie mit dem Preis feierlich ausgezeichnet, die von der Altertumskommission vorgeschlagen wurden.
Mitten in der Dauerausstellung des Museums wurden eine kleine Bühne sowie Stuhlreihen aufgebaut. Dies erzeugte eine besonders schöne Atmosphäre, dazu trug auch die musikalische Begleitung des Xenon Saxophon Quartett bei. Die Gäste wurden von Michael Pavlicic, dem Vorsitzenden des LWL-Kulturausschusses, begrüßt. LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschhoff-Parzinger verlieh daraufhin die Preise an die beiden Preisträger: Dr. Jona Schröder im Bereich „Nachwuchsförderung“ und Dr. Mathias Austermann im Bereich „Ehrenamtliche Forschung“.
Dr. Mathias Austermann ist seit 2016 Stadtheimatpfleger für Dortmund und Mitglied des Verwaltungsrates des Westfälischen Heimatbundes e.V. Zudem ist er seit 2018 Mitglied des Historischen Vereins für Dortmund und die Grafschaft Mark e.V. Dabei betreut er die Geschichts- und Heimatvereine in Dortmund. In seiner Arbeit hat er sich mit dem hochmittelalterlichen Siedlungsbau und der frühen Stadtentwicklung in Westfalen beschäftigt. Gewürdigt wurde er bei der Preisverleihung von Dr. Aurelia Dickers, der Vorsitzenden der Altertumskommission für Westfalen, für seine herausragende Forschung und insbesondere die Vermittlung dieser für eine breite Öffentlichkeit. Nach der Laudatio stellte er einige seiner Ergebnisse in seinem Vortrag "Was ist aus Roibart und Luibart geworden? 200 Jahre ehrenamtliche archäologische Forschungen in Nottuln" vor.
Dr. Jona Schröder stellte in seinem Vortrag "Von Gewässern, Siedlungen und Metallschrott - zur Archäologie der römischen Kaiserzeit in Westfalen zwischen 1955 und 2020 am Beispiel Erin" Ergebnisse seiner Promotion vor, die er 2020 mit summa cum laude abschloss. Er ist inzwischen als Stadtarchäologe in Düsseldorf tätig. Prof. Dr. Michael Baales, Leiter der Außenstelle Olpe der LWL-Archäologie, würdigte ihn. Dabei betonte er vor allem, dass der spätkaiserzeitliche Fundplatz Zeche Erin in Castrop-Rauxel eine enorme Menge an Funden hervorbrachte, die mit der Promotion nun erstmals umfassend vorgelegt und in den zeitlichen und räumlichen Kontext eingeordnet wurden.
Mit einem Empfang wurde der Abend abgeschlossen. Wir gratulieren den beiden Preisträgern von Herzen und bedanken uns für die wichtigen archäologischen Forschungen in Westfalen!