Große Resonanz für die Großen Sloopsteene

03.05.2017 Kerstin Schierhold

Der 3. Tag der Megalithik in Westfalen war ein voller Erfolg: bei bestem Sonntagswetter kamen über 220 Besucher nicht nur aus der Region per pedes und per Rad, sondern sogar vom Niederrhein und aus dem Hochsauerland ins nördlichste Münsterland, um die Großen Sloopsteene zu erleben.

Rund um das Großsteingrab hatte die Altertumskommission für Westfalen zusammen mit dem Heimat- und Kulturverein Westerkappeln e. V., der Arbeitsstelle Forschungstransfer der Uni Münster und Archäologin Claudia Siemann zu vielen Aktivitäten und Infoveranstaltungen eingeladen: Nicht nur bei den Kindern kam der Töpferstand gut an, an dem sich Vorbilder aus der Jungsteinzeit nachtöpfern  ließen. Wie die Großen Sloopsteene ursprünglich vor über 5000 Jahren aussahen, zeigte Leo Klinke anschaulich mit seiner Rekonstruktion, die mittels Glas und Folie auf den heutigen Zustand des Grabes projiziert wurde. Zwei Tabletstationen sorgten mit dem 3D-Modell der Seester Vase, eines berühmten Gefäßes der Trichterbecherkultur, und eines 3D-Films über die Großen Sloopsteene für ein weiteres virtuelles Erlebnis. Kerstin Schierhold informierte in mehreren Führungen über die Geschichte des Grabes und die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse, die in den letzten Jahren gewonnen wurden. Gefragt waren auch das 3D-Puzzle am Infostand der Altertumskommission, das die Großen Sloopsteene im Maßstab 1:100 zeigte und an dem man sich daran versuchen konnte, die Decksteine an die richtige Stelle zu setzen. Außerdem lagen zwei bei den Ausgrabungen zutage geförderte Findlinge als Versuchsobjekte bereit: Wer das Gewicht richtig schätzte, konnte kleine Preise mit nach Hause nehmen.

Rege Teilnahme verzeichnete auch das World Café um 15 Uhr: über 30 Besucher diskutierten bei Kaffee und Kuchen über Transport und Bau der Großen Sloopsteene, über die Frage, wer eigentlich die Erbauer und Benutzer waren und auch, welchen Stellenwert das Großsteingrab in der Region hat und wie man sich seine Zukunft vorstellen könnte. Einmal mehr wurde eines deutlich: die uralten Monumente aus der Jungsteinzeit faszinieren Jung und Alt bis heute!

Text: Kerstin Schierhold; Fotos: Altertumskommission für Westfalen


Kategorien: Megalithik · Bei der Arbeit