Archäologen graben doch nur in der Erde - oder?
Bauwagen aufschließen, Werkzeug zusammensuchen und ab auf die Grabungsfläche – diesen Arbeitsablauf kannte ich bereits. Aber welche Aufgaben hat ein Archäologe eigentlich noch? Wie werden archäologische Themen und Inhalte aufgearbeitet und präsentiert? Diese Fragen stellte ich mir, bevor ich mein Praktikum bei der Altertumskommission antrat.
Nach einer kleinen Führung durch den Speicher 7 lernte ich das Team der Altertumskommission, wozu auch ich als Praktikantin gehöre, kennen.
Und dann ging es auch schon los. Mit Rotstift bewaffnet durfte ich zum Eingewöhnen das Manuskript für ein Heft der blauen Reihe „Landwehren in Westfalen“ Korrektur lesen, um somit einen kleinen Einblick in die Redaktionsarbeit zu bekommen. Die in regelmäßigen Abständen veröffentlichten Heftreihen behandeln verschiedene Arten von Bodendenkmälern, u. a. die westfälischen Großsteingräber aus der Jungsteinzeit, frühe Burgen oder eben auch Landwehren in Westfalen. Die vielen Arbeitsschritte vom Manuskript über Korrektur und Layout bis zur fertigen Publikation zeigen, dass die redaktionelle Arbeit sehr vielseitig, aber auch lehrreich ist, denn während der Korrektur oder dem Erstellen von Abbildungen setzt man sich auch inhaltlich mit der Thematik auseinander.
Bereits in der ersten Woche durfte ich Abbildungen und Tafeln für Publikationen der AKo mit Bildbearbeitungsprogrammen wie Photoshop oder Illustrator erstellen. Zum einen konnte ich die Abbildungswünsche der Autoren auf meine Weise umsetzen, zum anderen durfte ich aber auch sehr kreativ werden, wie z. B. bei dem Entwurf für die Postkarten und Plakate für den nächsten „Tag der Megalithik“, welcher eigentlich am 26.04.2020 am Großsteingrab in Lichtenau-Atteln stattfinden sollte, nun aber wegen der Corona-Krise verschoben werden muss.
Dabei werden die Altertumskommission sowie das Museum in Oerlinghausen verschiedene Aktionen für alle Altersklassen anbieten, wie beispielsweise das Töpfern jungsteinzeitlicher Keramik, Mehl mahlen oder Brot backen wie in der Jungsteinzeit. Es werden aber auch Vorträge gehalten und Diskussionen zur Thematik der Herkunft und des Transportes der Steine geführt. Alle Beteiligten hoffen, dass der schon perfekt geplante Tag im Spätsommer schließlich stattfinden kann.