Jahreshauptversammlung der AKo 2019 im Ruhrgebiet

13.05.2019 Felix Faasen

Von digitaler Dokumentation zu Bergwerken und Burgbergen

Am 10. und 11. Mai fand die Jahreshauptversammlung der Altertumskommission in Herne und dem angrenzenden Ruhrgebiet statt. Die Veranstaltung bietet einmal im Jahr Mitgliedern und Wissenschaftlern die Möglichkeit, ihre Projekte in Vorträgen vorzustellen, untereinander zu diskutieren und sich mit den Kollegen aus unterschiedlichen Fachbereichen in ungezwungener Atmosphäre auszutauschen.

Das LWL-Museum für Archäologie in Herne bot dabei ideale Voraussetzungen für die Tagung. Nach der Begrüßung durch die Vorsitzende der Altertumskommission, Dr. Aurelia Dickers, und der Museumsleiterin, Dr. Doreen Mölders, fand im Vortragssaal zunächst die Mitgliederversammlung statt.

  • Dr. Doreen Mölders, Leiterin des LWL-Museums für Archäologie, begrüßte uns herzlich in Ihrem Museum (Foto: Altertumskommission/U. Steinkrüger).

  • In der Kaffeepause konnten wir reichlich Sonne genießen (Foto: Altertumskommission/C. Becker).

  • Die Kaffeepause bot aber auch Gelegenheit für den Austausch von Neuigkeiten... (Foto: Altertumskommission/C. Becker).

  • ... und die Verbreitung guter Laune (Foto: Altertumskommission/C. Becker).

Nach der Mittagspause im Museumscafé Schichtwerk folgte das öffentliche Vortragsprogramm zum Thema „Möglichkeiten und Grenzen aktueller Methoden“.

Dabei war die in den letzten Jahren vermehrt eingesetzte digitale Dokumentation von Bodendenkmälern ein wesentliches Thema. Dr. Gerard Jentgens stellte die Aufnahme einer Glockengussgrube mittels Laserscan-Verfahren vor, dabei zeigte er anschaulich, wie der Befund von der Grabung bis zur musealen Präsentation erfasst und rekonstruiert wird. Mit Ihren Vorträgen zur photogrammetrischen Dokumentation zeigten auch Sebastian Luke M.A. und Leo Klinke M.A. eine Möglichkeit auf, Funde und Befunde digital zu erfassen und zur späteren Auswertung aufzubereiten.

Darüber hinaus wurde mit den Vorträgen zur aDNA-Forschung (Dr. Ben Krause-Kyora) und zur Isotopenanalyse (Dr. Claudia Gerling) der naturwissenschaftliche Forschungsbereich vielseitig präsentiert.

Die Vorträge zu physikalischen Prospektionsmethoden durch Joris Coolen M.A. und zur Messbarkeit archäologischer Experimente durch Erica Hanning M.A. rundeten das breite Themenspektrum ab.

Am Samstagmorgen begann der Exkursionstag mit einer Führung von Prof. Dr. Wolfgang-Ebel-Zepezauer durch das Haus der Archäologien der Ruhr-Universität Bochum. In der universitären Forschungseinrichtung befindet sich u.a. eine Lehrwerkstatt zur Erprobung und dem Studium historischer Handwerkstechniken.

  • Wolfgang Ebel-Zepezauer zeigte uns die gut ausgestatteten Seminarräume im Haus der Archäologien (Foto: Altertumskommission/C. Becker).

  • Aber auch die Lehrwerkstätten, und besonders die Schmiede, waren beeindruckend (Foto: Altertumskommission/C. Becker).

Anschließend wurden die Teilnehmer im benachbarten Deutschen Bergbaumuseum durch den Direktor Prof. Dr. Stefan Brüggerhoff empfangen. Er selbst führte die Besucher zusammen mit Prof. Dr. Thomas Stöllner und seinen Mitarbeitern durch das große und vielgestaltige Museum. Ein Highlight der Tour war sicherlich die „Seilfahrt“, einer nachgestellten Fahrt im Förderkorb, durch die die Besucher in das untertägige Besucherbergwerk gelangten. In den weit verzweigten Stollen gab es Relikte aus mehreren Jahrhunderten Bergbaugeschichte zu bestaunen, vom Grubenpony bis zur Streckenvortriebsmaschine.

  • Die gewaltigen Maschinen unter Tage zeigten uns den enormen Kraftaufwand, der im Bergbau betrieben wird (Foto: Altertumskommission/F. Faasen).

  • Auf das Grubenpony konnte das Museum natürlich nicht verzichten. Wie wir erfahren haben, bekommt Tobias wöchentlich eine frische Möhre (Foto: Altertumskommission/F. Faasen).

Aus den Tiefen des Ruhrgebiets führte die Exkursion weiter auf die Höhen des Ruhrtales, genauer gesagt auf den Isenberg bei Hattingen. Auf diesem Mittelgebirgsausläufer bauten Nachkommen der Grafen von Berg zu Beginn des 13. Jahrhunderts eine großflächige Burganlage, die Aufgrund der fortwehrenden Fehde mit Kurkölln nach nur 25 Jahren Nutzungsdauer geschleift wurde. Weitere spannende Details zur Geschichte und Nutzung der Burg wusste Jürgen Uphues vom Verein zur Pflege und Erhaltung der Isenburg e.V. eloquent zu berichten. Durch das Engagement dieses Vereins ist die historische Anlage heute nicht nur gut begehbar, sondern auch die (Keller-)Räume, Mauerzüge und die Turmruine wurden ergraben und zum Teil rekonstruiert.

Somit konnten die Teilnehmer der Jahreshauptversammlung mit vielen neuen Erkenntnissen und bereichernden Eindrücken die Heimreise antreten.
(Text: F. Faasen).

  • Nach dem Mittagessen ging es gestärkt auf den Isenberg bei Hattingen (Foto: Altertumskommission/F. Faasen).

  • Auf dem Isenberg angekommen, konnte uns Jürgen Uphues einiges über die Geschichte der Burg berichten (Foto: Altertumskommission/C. Becker).

  • Jürgen Uphues erklärte uns sehr anschaulich die Verwendung der einzelnen Burggebäude (Foto: Altertumskommission/C. Becker).