Megaltihgrabuntersuchungen im Gelände
Nachdem wir Praktikantinnen bereits die Arbeit in Magazin und Büro kennengelernt hatten, ging es für uns beide zur Abwechslung mal ins Gelände. Bei strahlendem Sonnenschein machten wir uns zusammen mit Leo Klinke, Mitarbeiter im Megalithik-Projekt der Altertumskommission, auf, um zwei Fundorte im Kreis Steinfurt zu untersuchen. Das aus Findlingen zweier Gräber rekonstruierte Megalithgrab von Lengerich-Wechte sollte für eine dreidimensionale Darstellung fotografiert werden. Nachdem wir die Lage des Grabes im GPS eingemessen hatten, wurde das Fotografieren auf den Nachmittag vertagt, in der Hoffnung, dass die Sonne dann weniger störende Schatten werfen würde.
Aufgrund der geografischen Nähe machten wir noch einen Abstecher nach Tecklenburg-Ledde, wo sich laut Akte bis zu 16 Grabhügel befanden. Elf der dort vermuteten Hügel waren bereits als vermutliche Baumwürfe aufgeführt, weswegen wir uns vor allem den restlichem fünf widmeten. Entlang eines Wanderweges fanden wir tatsächlich vier ovale bis runde Erhebungen, jeweils mit einigen Metern Abstand. Die Hügel waren etwa 0,5 m hoch und 5 m im Durchmesser, einige waren möglicherweise einmal mittig getrichtert worden.
Der fünfte Fundpunkt in diesem Gebiet lag weiter waldeinwärts auf einem Sporn. Auf dem abenteuerlichen Weg dorthin fanden wir auch die Ansprache der vielen kleinen Hügel als Baumwürfe bestätigt. In dem steilen Fichtenwaldstück hatte erst vor kurzem Sturmtief Friederike für einige neue Erhebungen gesorgt.
Der als mögliches Megalithgrab angesprochene Hügel war deutlich größer als die anderen. Auffällig war auch, dass einige große Felsblöcke herausragten, obwohl der Untergrund durchgehend aus sandigem Lehm bestand. Ohne genauere Untersuchungen ließ sich aber nicht ausschließen, dass es sich trotzdem um eine natürliche Erhebung handeln könnte.
Zurück in Ledde war das Wetter eigentlich immer noch zu gut, also gaben wir unser Bestes, die Schatten wieder auszugleichen. Während die einzelnen Findlinge möglichst umfangreich von allen Seiten fotografiert wurden, beleuchteten wir die besonders schattigen indirekt mit Spiegeln. Wie erfolgreich wir dabei waren, wird sich erst am Computer zeigen.
Text: Lea Kopner
Fotos: Jennifer Richters und Lea Kopner