An den Großen Sloopsteenen wird den Besuchern von 10 bis 17 Uhr ein abwechslungsreiches Programm rund um das Thema Transport von großen Steinen = Megalithen geboten: eine „Infogasse“ an der Zuwegung hält viele Attraktionen bereit.
Hier können die Großen Sloopsteene bereits im Kleinen bewegt werden: ein im Maßstab 1:100 ausgedrucktes 3-D-Modell macht es möglich, sich selbst daran zu versuchen, das Grab in seiner ursprünglichen Form wieder aufzubauen. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Arbeitsleistung hinter dem Bau des riesigen Monuments steckt, steht ein Findling, der bei den Ausgrabungen der Altertumskommission 2015 ans Licht kam, als Versuchsobjekt zur Verfügung: wer beim Anheben das Gewicht richtig schätzt, wird mit einem Preis belohnt! Zusätzliches „Futter“ bietet ein Infostand, der Wissen über die aktuellen Projekte der Altertumskommission und die Europäische Kulturstraße der Megalithik bereit hält. Der Kultur- und Heimatverein Westerkappeln e.V. informiert darüber hinaus über seine Tätigkeiten rund um die Großen Sloopsteene.
Dr. Claudia Siemann hilft derweil besonders fingerfertigen kleinen und großen Besuchern dabei, sich mit dem Thema Transport auseinanderzusetzen: sie hält Ton bereit, aus dem zum Beispiel kleine Wagenmodelle und Zugtiere gefertigt werden und mit nach Hause genommen werden können.
Schon bevor die Besucher das Grab im Original bewundern können, werden sie visuell auf das „Erlebnis Große Sloopsteene“ eingestimmt: Eine Filminstallation zwischen den Bäumen zeigt die 3-D- Visualisierung der Anlage und den Nachbau eines Megalithgrabes im Experiment.
Im Anschluss führen Archäologin Dr. Kerstin Schierhold und Leo Klinke B.A. die Besucher über den ganzen Tag verteilt in kleinen Gruppen zum Monument, erklären kurz und kompakt seine Entstehung und Nutzung in der Steinzeit und berichten über neueste archäologische Erkenntnisse und Methoden. Zwei Tabletstationen ergänzen mit verschiedenen Filmen und Darstellungen den monumentalen Eindruck der idyllisch im Wald gelegenen Grabanlage.
Um 15 Uhr geht es tief hinein in das Thema des Tages: Im World Café, das von der Altertumskommission zusammen mit der Arbeitsstelle Forschungstransfer der Uni Münster geleitet wird, wird bei Kaffee und Kuchen darüber diskutiert, wie solche riesigen Monumente schon vor mehr als 5000 Jahren und mit einfachsten Mitteln gebaut werden konnten. Wer stand hinter einer solchen Entscheidung, wie wurden Transport und Bau organisiert, woher kamen die Anregungen und die technischen Kenntnisse? Jeder ist eingeladen, sich Gedanken zu machen und eigene Ideen einzubringen, denn längst nicht alle Rätsel konnten von der Archäologie bisher gelöst werden! Außerdem soll es auch darum gehen, was Großsteingräber, speziell die Großen Sloopsteene, heutzutage in uns auslösen: Gehören sie zu unserer Kultur? Fühlen wir uns mit ihnen verbunden? Wie nehmen wir sie im Alltag wahr?