Steinzeit zum Anfassen an den Großen Sloopsteenen

20.04.2017 Altertumskommission für Westfalen

Die Altertumskommission für Westfalen lädt ein zum 3. Tag der Megalithik

Die Großen Sloopsteene sind das besterhaltene Großsteingrab aus der späten Jungsteinzeit in Westfalen. Das  gewaltige  Monument,  das  den  Menschen  über  Jahrhunderte  hinweg als Bestattungsort diente, wurde vor über 5000 Jahren aus tonnenschweren Findlingen gebaut; noch heute sind die Grabkammer und der umgebende Kranz aus kleineren Findlingen gut erkennbar. Das macht die Großen Sloopsteene zur westfälischen Hauptattraktion des Tags der Megalithik, der am Sonntag,  den  30.  April  europaweit  rund  um  das  Motto  „Moving  Stones  –  Steine  bewegen“ stattfindet. Der Tag der Megalithik wird zum dritten Mal in Westfalen ausgerichtet. In Europa beteiligen sich die Partner der Europäischen Kulturstraße „European Route of Megalithic Culture“ an diesem Tag mit vielen Aktionen unter dem gemeinsamen Motto.

 

Termin: Sonntag, 30. April, 10–17 Uhr Tag der Megalithik

Ort: Große Sloopsteene, Lotte-Wersen

 

Programm:

  • 10–17 Uhr Mitmachaktionen „Transport in Ton“, „Gewicht schätzen“ und „Rekonstruktion mit dem 3-D-Modell“
  • 10–17 Uhr Infos rund um die Großen Sloopsteene, die Arbeit der Altertumskommission und des Heimat- und Kulturvereins Westerkappeln e.V.
  • 10–17 Uhr Führungen in Kleingruppen zum Grab
  • 15 Uhr „World Café“: Diskussionsrunde zum Thema Transport und Bau von Großsteingräbern mit Kaffee und Kuchen

An den Großen Sloopsteenen wird den Besuchern von 10 bis 17 Uhr ein abwechslungsreiches Programm rund um das Thema Transport von großen Steinen = Megalithen geboten: eine „Infogasse“ an der Zuwegung hält viele Attraktionen bereit.

Hier können die Großen Sloopsteene bereits im Kleinen bewegt werden: ein im Maßstab 1:100 ausgedrucktes 3-D-Modell macht es möglich, sich selbst daran zu versuchen, das Grab in seiner ursprünglichen Form wieder aufzubauen. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Arbeitsleistung hinter dem Bau des riesigen Monuments steckt, steht ein Findling, der bei den Ausgrabungen der Altertumskommission 2015 ans Licht kam, als Versuchsobjekt zur Verfügung: wer beim Anheben das Gewicht richtig schätzt, wird mit einem Preis belohnt! Zusätzliches „Futter“ bietet ein Infostand, der Wissen über die aktuellen Projekte der Altertumskommission und die Europäische Kulturstraße der Megalithik bereit hält. Der Kultur- und Heimatverein Westerkappeln e.V. informiert darüber hinaus über seine Tätigkeiten rund um die Großen Sloopsteene.

Dr. Claudia Siemann hilft derweil besonders fingerfertigen kleinen und großen Besuchern dabei, sich mit dem Thema Transport auseinanderzusetzen: sie hält Ton bereit, aus dem zum Beispiel kleine Wagenmodelle und Zugtiere gefertigt werden und mit nach Hause genommen werden können.

Schon bevor die Besucher das Grab im Original bewundern können, werden sie visuell auf das „Erlebnis Große Sloopsteene“ eingestimmt: Eine Filminstallation zwischen den Bäumen zeigt die 3-D- Visualisierung der Anlage und den Nachbau eines Megalithgrabes im Experiment.

Im Anschluss führen Archäologin Dr. Kerstin Schierhold und Leo Klinke B.A. die Besucher über den ganzen Tag verteilt in kleinen Gruppen zum Monument, erklären kurz und kompakt seine Entstehung und Nutzung in der Steinzeit und berichten über neueste archäologische Erkenntnisse und Methoden. Zwei Tabletstationen ergänzen mit verschiedenen Filmen und Darstellungen den monumentalen Eindruck der idyllisch im Wald gelegenen Grabanlage.

Um 15 Uhr geht es tief hinein in das Thema des Tages: Im World Café, das von der Altertumskommission zusammen mit der Arbeitsstelle Forschungstransfer der Uni Münster geleitet wird, wird bei Kaffee und Kuchen darüber diskutiert, wie solche riesigen Monumente schon vor mehr als 5000 Jahren und mit einfachsten Mitteln gebaut werden konnten. Wer stand hinter einer solchen Entscheidung, wie wurden Transport und Bau organisiert, woher kamen die Anregungen und die technischen Kenntnisse? Jeder ist eingeladen, sich Gedanken zu machen und eigene Ideen einzubringen, denn längst nicht alle Rätsel konnten von der Archäologie bisher gelöst werden! Außerdem soll es auch darum gehen, was Großsteingräber, speziell die Großen Sloopsteene, heutzutage in uns auslösen: Gehören sie zu unserer Kultur? Fühlen wir uns mit ihnen verbunden? Wie nehmen wir sie im Alltag wahr?


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