LWL-Altertumskommission präsentiert Forschungen zum Megalithgrab
Die ältesten Baudenkmäler in Westfalen sind die jungsteinzeitlichen Megalithgräber – Häuser der Toten. Auch in der Lengericher Bauerschaft Wechte versteckt sich ein solches Großsteingrab. Die Altertumskommission hat diesem Monument nun ein neues Heft der Reihe „Megalithgräber in Westfalen“ gewidmet. Die Kommission stellte gemeinsam mit dem Heimatverein Lengerich das Heft am Dienstag (9.4.) um 19.30 Uhr im Lengericher Heimathaus vor.
Die Rekonstruktion des Megalithgrabes wurde 1928 errichtet und ist somit eine der ältesten im westfälischen Raum. Die Anlage entspricht in ihrem Aufbau den Ganggräbern norddeutscher Prägung. Gräber dieser Art wurden von den Menschen der Trichterbecherkultur errichtet und zwischen 3500 und 2800 v. Chr. über mehrere Generationen als Bestattungsorte genutzt. Sie finden sich von den Niederlanden, über Westfalen bis nach Dänemark und Südschweden, von Sachsen-Anhalt bis nach Polen.
Die Archäologen Dr. Bernhard Stapel und Dr. Kerstin Schierhold (erfahrene Experten der steinzeitlichen Megalithkultur) gingen nun, in Zusammenarbeit mit verschiedenen interdisziplinären Wissenschaftlern, der Erforschung des Großsteingrabes in Lengerich-Wechte nach. Ihre Erkenntnisse über die Bedeutung des Grabes, sowie Funde wie Waffen und Schmuck, für die sie auch die ersten Untersuchungen aus den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts mit einbezogen, hielten sie in dem neuen Heft der Reihe „Megalithgräber in Westfalen“ fest.
Bei der öffentlichen Präsentation berichtete Dr. Kerstin Schierhold aber nicht nur darüber, sondern auch über die Möglichkeiten der digitalen Konservierung und die Ergebnisse der Analyse von menschlichen Überresten aus dem Grab.