Forschungen am Großsteingrab von Lengerich-Wechte

08.04.2019 Altertumskommission für Westfalen

Das Großsteingrab in Lengerich-Wechte (Foto: LWL-Archäologie für Westfalen/B. Stapel)

LWL-Altertumskommission präsentiert Forschungen zum Megalithgrab

Die ältesten Baudenkmäler in Westfalen sind die jungsteinzeitlichen Megalithgräber – Häuser der Toten. Auch in der Lengericher Bauerschaft Wechte versteckt sich ein solches Großsteingrab. Die Altertumskommission hat diesem Monument nun ein neues Heft der Reihe „Megalithgräber in Westfalen“ gewidmet. Die Kommission stellte gemeinsam mit dem Heimatverein Lengerich das Heft am Dienstag (9.4.) um 19.30 Uhr im Lengericher Heimathaus vor.

Die Rekonstruktion des Megalithgrabes wurde 1928 errichtet und ist somit eine der ältesten im westfälischen Raum. Die Anlage entspricht in ihrem Aufbau den Ganggräbern norddeutscher Prägung. Gräber dieser Art wurden von den Menschen der Trichterbecherkultur errichtet und zwischen 3500 und 2800 v. Chr. über mehrere Generationen als Bestattungsorte genutzt. Sie finden sich von den Niederlanden, über Westfalen bis nach Dänemark und Südschweden, von Sachsen-Anhalt bis nach Polen.

Die Archäologen Dr. Bernhard Stapel und Dr. Kerstin Schierhold (erfahrene Experten der steinzeitlichen Megalithkultur) gingen nun, in Zusammenarbeit mit verschiedenen interdisziplinären Wissenschaftlern, der Erforschung des Großsteingrabes in Lengerich-Wechte nach. Ihre Erkenntnisse über die Bedeutung des Grabes, sowie Funde wie Waffen und Schmuck, für die sie auch die ersten Untersuchungen aus den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts mit einbezogen, hielten sie in dem neuen Heft der Reihe „Megalithgräber in Westfalen“ fest.

Bei der öffentlichen Präsentation berichtete Dr. Kerstin Schierhold aber nicht nur darüber, sondern auch über die Möglichkeiten der digitalen Konservierung und die Ergebnisse der Analyse von menschlichen Überresten aus dem Grab.

  • Zahlreiche Interessierte kamen zur Buchvorstellung in das Heimathaus (Foto: Altertumskommission/F. Faasen).

  • In ihrem Vortrag berichtete Kerstin Schierhold nicht nur über das Großsteingrab in Lengerich-Wechte, sondern auch über die Zeit und die Kultur aus denen das Grab stammt (Foto: Altertumskommission/F. Faasen).

  • Der Heimatverein Lengerich (vertreten durch Dr. Alois Thomes und Dr. Alfred Wesselmann) bedankten sich mit einem Blumenstrauß für den gelungenen und informativen Vortrag bei der Referentin (Foto: Altertumskommission/F. Faasen).

Cover der neuen Publikation der Altertumskommission für Westfalen aus der Reihe “Megalithgräber in Westfalen” (Layout: Altertumskommission/C. Becker).

Bernhard Stapel und Kerstin Schierhold:

Das Großsteingrab von Lengerich-Wechte, Kreis Steinfurt.

Megalithgräber in Westfalen 4 (Münster 2018).

ISSN 2511-1221, 36 Seiten mit zahlreichen Abbildungen.

Preis: 3,50 Euro

Bezug: Altertumskommission für Westfalen, An den Speichern 7, 48157 Münster,

Telefon: 0251/591-8990, E-Mail: altertumskommission@lwl.org