Viele Interessierte am Großsteingrab in Lengerich-Wechte

30.04.2019 Altertumskommission für Westfalen

Tag der Megalithik 2019

Trotz unglücklicher Wettervorhersagen und starken Regenfällen im restlichen Münsterland kamen am 28. April 2019 bis zu 200 Besucher zum 5. Tag der Megalithik in Westfalen. In diesem Jahr drehte sich der Familien- und Aktionstag rund um das Großsteingrab in Lengerich-Wechte (Kreis Steinfurt). Und wir hatten Glück: Wechte schien der einzige Ort zu sein, an dem es nicht regnete und sich ab und zu sogar die Sonne blicken ließ.

Wie bereits in den Jahren zuvor gab es verschiedene Programmpunkte für die Besucher und so einiges Spannendes zu entdecken. Bernhard Stapel und Kerstin Schierhold, Megalithexperten der Altertumskommission bzw. der LWL-Archäologie für Westfalen, präsentierten die neuesten Forschungsergebnisse zum Großsteingrab und beantworteten viele Fragen der interessierten Besucher. Geologe Tobias Fischer vom Naturpark TERRA.vita unterstützte sie dabei mit seinem Fachwissen über die Herkunft der großen Steine. Er stieß dabei auf ein großes Interesse, das bis hin zu Diskussionen rund um den aktuellen Klimawandel und seine Auswirkungen führte. Die kleinen Besucher konnten gemeinsam mit Archäologin Catrin Becker bei den Kinderführungen das Megalithgrab und das Leben seiner Erbauer erkunden.

  • Megalithexperte Bernhard Stapel von der LWL-Archäologie für Westfalen konnte so manch Neues über das Großsteingrab berichten (Foto: Altertumskommission).

  • Auch Archäologin Kerstin Schierhold konnte den Besuchern Spannendes über das Megalithgrab erzählen (Foto: Altertumskommission für Westfalen).

  • Geologe Tobias Fischer regte mit seinen Informationen über die geologische Herkunft der Steine auch zu tiefgreifenden Diskussionen über den aktuellen Klimawandel an (Foto: Altertumskommission).

  • Mit Archäologin Catrin Becker konnten die Kinder das Großsteingrab und seine Geschichte erkunden (Foto: Altertumskommission).

Aber nicht nur die Führungen boten die Gelegenheit sich mit dem Großsteingrab vertraut zu machen. Am Töpferstand von Claudia Siemann ließen sich jungsteinzeitliche Gefäße, die bei Ausgrabungen in den 20er-Jahren in Lengerich-Wechte gefunden wurden nachtöpfern. Die Archäologin wusste so einiges über deren Herstellung zu berichten. Aber auch Tiere und andere Figuren waren beliebte Formen. Bei den Ausgrabungen in den 20er-Jahren wurden ebenfalls einige Perlen, z.B. aus Rosenquarz und Bernstein, gefunden. Nach diesen Vorbildern konnten die Besucher unter Anleitung der Altertumskommission ihren eigenen jungsteinzeitlichen Schmuck herstellen.

  • Bei Archäologin Claudia Siemann konnten die Besucher jungsteinzeitliche Gefäße und andere Dinge nachtöpfern (Foto: Altertumskommission).

  • Am Stand der Altertumskommission konnten die Besucher sich nicht nur über die Arbeit der Kommission informieren, sondern auch eigene Ketten nach jungsteinzeitlichem Vorbild basteln (Foto: Altertumskommission).

Ab 14 Uhr diskutierten, angeleitet durch die Arbeitsstelle Forschungstransfer der WWU Münster, 20 Besucher bei Kaffee und Kuchen über die Bedeutung und eine mögliche Umbenennung des Großsteingrabes. Aber auch die Frage nach der Bestattungsart und ob diese auch heute noch vorstellbar sei sorgte für einen regen Meinungsaustausch. Die Frage nach Maßnahmen, um das Megalithgrab noch etwas bekannter zu machen, ließ Raum für kreative Ideen und einen dynamischen Gedankenaustausch. Wie in jedem Jahr helfen uns diese zahlreichen Ideen wichtige Hinweise für die zukünftige Arbeit der Altertumskommission.

Die Diskussionen und die zahlreichen Besucher zeigten, dass in der Gemeinde ein reges Interesse am Megalithgrab und seiner Geschichte besteht. Auch Wilhelm Möhrke, Bürgermeister der Stadt Lengerich, ließ bei seiner Begrüßung durchblicken, dass er sich über zunehmendes Interesse an diesem Kulturdenkmal sehr freuen würde. Ein herzlicher Dank gilt vor allem dem Heimatverein Lengerich für seine großartige Unterstützung!

  • Wilhelm Möhrke, Bürgermeister der Stadt Lengerich, begrüßte die Besucher am Großsteingrab und freute sich über ein so großes Interesse (Foto: Altertumskommission).

  • Das World Café der AFO bot eine willkommene Plattform für Diskussionen rund um das Megalithgrab (Foto: Altertumskommission).

  • Die Teilnehmer des World Cafés betrachteten im Anschluss sämtliche Ideen und bewerteten sie nach ihrer Umwetzbarkeit (Foto: Altertumskommission).