5. Workshop "Wege der Jakobspilger in Westfalen" 2020

02.10.2020 Felix Faasen

Ulrike Steinkrüger begrüßt die Teilnehmer zum 5. Workshop "Wege der Jakobspilger" 2020. (Foto: Altertumskommisson/A. Reck)

Mitte März legte das Corona-Virus den Betrieb auf dem Jakobsweg in Frankreich und Spanien für einige Monate lahm. Herbergen mussten schließen, Pilger konnten nicht mehr einreisen – und das mit der Hauptsaison vor Augen. Wer auf dem Jakobsweg pilgern wollte, musste nach Alternativen im eigenen Land suchen. Fündig wurden einige Pilgerfreunde bei den westfälischen Pilgerwegen.

So verwundert es nicht, dass sich beim diesjährigen Workshop „Wege der Jakobspilger in Westfalen“ am 26. September wieder zahlreiche Teilnehmer im LWL-Landeshaus versammelten. Trotz der gebotenen Einschränkungen kam es zu einem regen Austausch zwischen den Vertreter*innen aus Wandervereinen, Herbergen und gemeinnützigen Initiativen sowie natürlich der aktiven Pilger selbst.

Die Problematik der Pilgerbeherbergung war auch ein Thema der Abschlussdiskussion; eine mögliche Lösung wurde aufgezeigt, indem man Pilgern nach wie vor empfiehlt, ein Zelt und Schlafsack mitzunehmen. Eine Übernachtung im Garten ist problemloser zu ermöglichen als im Gästezimmer. Wer es komfortabler mag oder in größerer Gruppe unterwegs ist, muss meist auf ein Hotel ausweichen.

Eine Zielgruppe die bisher wenige Beachtung fand, sind Kinder. Angeregt durch eine Kindergartengruppe in Rheinland-Pfalz, die einen Abschnitt auf dem dortigen Jakobsweg wanderte, berichteten einige Workshop-Teilnehmer*innen von guten Erfahrungen beim Pilgern mit Kindern. Die Einbindung einer Tour auf dem Pilgerweg in ein pädagogisches Rahmenprogramm ist dabei sinnvoll.

Nachdem die Teilnehmer am Morgen mit gebührendem Abstand die Plätze im Plenarsaal gefüllt hatten, erfolgte die Begrüßung durch die Vorsitzende der Altertumskommission, Dr. Aurelia Dickers, und den Vorsitzenden des Kuratoriums der LWL Kulturstiftung, Karl Dittmar.

Der Vormittag wurde dank der informativen Vorträge inspirierend und kurzweilig. Mathias Polster aus Herford berichtete über Sandsteine mit Muschelsymbol, die ins Straßenpflaster eingelassen werden, um eine bessere Führung der Pilger im Stadtgebiet zu ermöglichen.

Das deutschlandweite Pilgerwegenetz der Schönstatt-Bewegung in Westfalen wurde von Schwester M. Hanna-Lucia Hechinger repräsentiert.

Den Abschluss des Vortragsprogramms machte Pfarrer Jean-Gottfried Mutombo der MÖWE Westfalen. Er stellte ein gelungenes Programm zur Integration von Geflüchteten vor, die gemeinsam mit Menschen aus der Region auf dem Pilgerweg von Osnabrück nach Münster gewandert sind. Eine Fortsetzung ist für das nächste Jahr in Planung.

Selbstverständlich wird auch der Workshop wieder stattfinden, und zwar am 25.09.2021.

(Text: Felix Faasen)

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