Mitte März legte das Corona-Virus den Betrieb auf dem Jakobsweg in Frankreich und Spanien für einige Monate lahm. Herbergen mussten schließen, Pilger konnten nicht mehr einreisen – und das mit der Hauptsaison vor Augen. Wer auf dem Jakobsweg pilgern wollte, musste nach Alternativen im eigenen Land suchen. Fündig wurden einige Pilgerfreunde bei den westfälischen Pilgerwegen.
So verwundert es nicht, dass sich beim diesjährigen Workshop „Wege der Jakobspilger in Westfalen“ am 26. September wieder zahlreiche Teilnehmer im LWL-Landeshaus versammelten. Trotz der gebotenen Einschränkungen kam es zu einem regen Austausch zwischen den Vertreter*innen aus Wandervereinen, Herbergen und gemeinnützigen Initiativen sowie natürlich der aktiven Pilger selbst.
Die Problematik der Pilgerbeherbergung war auch ein Thema der Abschlussdiskussion; eine mögliche Lösung wurde aufgezeigt, indem man Pilgern nach wie vor empfiehlt, ein Zelt und Schlafsack mitzunehmen. Eine Übernachtung im Garten ist problemloser zu ermöglichen als im Gästezimmer. Wer es komfortabler mag oder in größerer Gruppe unterwegs ist, muss meist auf ein Hotel ausweichen.
Eine Zielgruppe die bisher wenige Beachtung fand, sind Kinder. Angeregt durch eine Kindergartengruppe in Rheinland-Pfalz, die einen Abschnitt auf dem dortigen Jakobsweg wanderte, berichteten einige Workshop-Teilnehmer*innen von guten Erfahrungen beim Pilgern mit Kindern. Die Einbindung einer Tour auf dem Pilgerweg in ein pädagogisches Rahmenprogramm ist dabei sinnvoll.