Archäologisches Wandern

31.05.2021 Ulrike Steinkrüger

Die Befestigung der frühmittelalterlichen Wallburg Dörenthe ist ein noch heute gut sichtbares Bodendenkmal. Sie ist Bestandteil der 13 Kilometer langen Wanderung 6 (Foto: U. Steinkrüger).

Teil 2: Vom Konzept zum offiziellen Buchprojekt

Seit sich die Idee, einen archäologischen Wanderführer zu schreiben, in meinem Kopf festgesetzt hatte, bis zum Beginn der Umsetzung hatte das Wandern selbst in dem fürs Reiten und Fahrradfahren populären Münsterland an Beliebtheit deutlich zugenommen. Die Einschränkungen im Rahmen der Corona-Pandemie sollten dies noch weiter verstärken, aber davon wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nichts. Der Wanderboom machte mir die Verlagssuche einfacher. Mein Exposé mit Beispielkapitel fand seinen Weg in drei nordrhein-westfälische Verlagshäuser, für deren Verlagsprogramm ich einen Wanderführer mit kulturgeschichtlichem Hintergrund passend fand. Alle drei signalisierten Interesse, wiesen allerdings auch direkt darauf hin, dass sich dies nur mithilfe von Drittmitteln umsetzen ließe. Dass das Herausbringen eines kommerziellen Buches Drittmittel erforderte, war neu für mich und steigert meinen Respekt für alle, die es schaffen, ein Buch zu schreiben und zu veröffentlichen.

Der Ardey-Verlag in Münster befindet sich im Speicher schräg gegenüber der Altertumskommission (mitte). Das versprach kurze Wege, die allerdings aufgrund von Corona ohnehin komplett digital ausfielen (Foto: Altertumskommission/A. Reck)

Mit der Altertumskommission und dem Fachbereich Wandern des WHB im Rücken, die beide perfekt als Fördernde des Projektes passten (und das auch selbst so sahen), schreckte mich dies jedoch nicht sonderlich ab.

Da erschreckten mich schon viel eher die Fragen eines der Verlage nach Bindungsart, Buchgröße, Papierstärke und Auflagenhöhe. Hinsichtlich Bindung und Größe hatte ich sicherlich gewisse Wunschvorstellungen. Aber mit der Papierstärke war ich ziemlich überfordert. Ich weiß nicht einmal wie dick das Papier ist, das ich in meinen Drucker lege. Entscheidet die Auflagenhöhe nicht der Verlag selbst? Auf meine eigenen Fragen zu Konditionen und der konkreten Höhe der benötigten Fördermittel erhielt ich dagegen keine Antwort. Ich war verunsichert.

Zum Glück meldete sich dann der Ardey-Verlag aus Münster und zerstreute meine Unsicherheit. Wir kamen ins Gespräch und schnell war klar, dass es einen Wanderführer zu archäologischen Denkmälern im Münsterland geben wird. Rund 2800 Euro musste ich beschaffen, damit es wirklich klappt.

  • Ulrike Steinkrüger bei der Wanderung an den Dörenther Klippen (Foto: L. Basten).

  • Screenshot der Unterseite "Archäologisches Wandern im Münsterland" auf der Homepage der AKo. Hier können die GPX-Tracks der einzelnen Wanderungen heruntergeladen werden (Foto: Altertumskommission).

Die Altertumskommission erklärte sich bereit, die Erstellung der Wanderkarten durch einen Grafiker zu finanzieren und stellte ihre Internetseite für die geplante Veröffentlichung der 12 Rundwandertouren als GPX-Tracks zur Verfügung [Archäologisches Wandern im Münsterland]. Die LWL-Archäologie für Westfalen war bereit, sämtliche benötigten Fotos kostenfrei zur Verfügung zu stellen und last but not least förderte der WHB das Buchprojekt mit dem Restbetrag von rund 1300 Euro.

Freudestrahlend unterschrieb ich den Autorinnenvertrag. Nun war alles in trockenen Tüchern. Endlich konnte es richtig losgehen! Wird mein Konzept aufgehen?

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