Die Pilgerrose kommt im Sauerland an

20.10.2020 Ulrike Steinkrüger

Die Rosa Castell d'Alaquàs in voller Blüte (Foto: N. Sinclair).

Am Mittwoch, den 14. Oktober hat der 2018 fertigstellte Pilgerrastplatz in Meschede-Remblinghausen (siehe untenstehenden Link) eine weitere Bereicherung erhalten: zwei spanische Rosenstöcke mit enger symbolischer Verbindung zum Jakobsweg.

Vor drei Wochen sind die von Dr. Norman Sinclair aus Altenberge in Spanien bestellten Rosen in seinem Blumenladen in Lengerich angekommen und haben nun ein neues Zuhause in Remblinghausen gefunden.

Dass zwei Rosenstöcke aus Spanien über Lengerich nach Remblinghausen kommen, ist das Ergebnis erfolgreicher Netzwerkarbeit der Altertumskommission. Vom Pilgerrastplatz erfuhren wir 2018 vom Ehepaar Schmoranzer aus Bestwig und im Sommer 2019 meldete sich Herr Sinclair bei uns und berichtete von seiner Idee, entlang des Jakobsweges zwischen Osnabrück und Münster an möglichst vielen Stationen eine ganz besondere spanische Rosensorte zu pflanzen. Es handelt sich um eine rot blühende Sorte, von einer Züchterin aus Valencia, die Rosa Castell d‘Alaquàs. Herr Sinclair war als Rosenexperte und leidenschaftlicher Jakobspilger vor einigen Jahren auf diese Sorte aufmerksam geworden. Drei Exemplare hat er damals erworben und an verschiedenen Stationen entlang des spanischen Camino gepflanzt, eine davon in Santiago de Compostela. Die Dankbarkeit und Begeisterung der Leute vor Ort ließen ihn diese Idee mit nach Hause nehmen und es reifte der Gedanke, auch den heimischen Jakobsweg mit dieser Rosensorte auszustatten. Ein tolles Projekt! Die Blume der Liebe entlang des Pilgerweges – das gilt es nach Kräften zu unterstützen. Aber zu diesem Zeitpunkt hatten die beiden ehrenamtlichen Initiativen auch in unseren Köpfen noch nichts miteinander zu tun.

Blogbeitrag: Pilgerrastplatz in Meschede-Remblinghausen
Auch die Presse war bei der Pflanzungder Rose auf dem Pilgerrastplatz in Remblinghausen anwesend (Foto: Altertumskommission/ Steinkrüger).

Erst im September 2019 auf dem Workshop Wege der Jakobspilger in Westfalen (siehe untenstehenden Link) berichtete Petra Hanses vom Heimat- und Verkehrsverein Remblinghausen den Teilnehmenden in einem begeisternden Vortrag über den Pilgerrastplatz. In der späteren Plenumsdiskussion sollte Herr Sinclair kurz von seinem Projekt berichten – und tatsächlich war Frau Hanses direkt hellhörig geworden und wir von der Altertumskommission ebenfalls. Zwei so schöne und beispielhafte Projekte müssen einfach zusammengebracht werden. So entschieden wir uns, dem Pilgerrastplatz eine solche Rose zu spenden und sie von Herrn Sinclair besorgen und pflanzen zu lassen. Alle Beteiligten waren sofort total begeistert.

Und schließlich war es soweit. Die Rosen sind trotz coronabedingter Lieferverzögerung angekommen und wurden bis zum Pflanzzeitpunkt von Norman Sinclair professionell gepflegt. Petra Hanses und Lisa Funke aus Remblinghausen haben derweil einen Platz bestimmt und die Pflanzlöcher vorbereitet. Zum verabredeten Zeitpunkt stand dann alles bereit: Rosen, Spaten, Harke, Blumenerde und Wasser.

Blogbeitrag zum Workshop "Wege der Jakobspilger 2019"
  • Fachkundig werden die beiden Rosen von N. Sinclair (links) und L. Funke (Mitte) in die vorbereiteten Löcher gepflanzt (Foto: Altertumskommission/ Steinkrüger).

  • Den beiden Rosenstöcken soll es an nichts fehlen, damit sie im kommenden Jahr alle BesucherInnen des Platzes erfreuen (Foto: Altertumskommission/ Steinkrüger).

  • Zum Schluss wird an jede Rose noch ein Stein vom Jakobsweg gelegt (Foto: Altertumskommission/ Steinkrüger).

So prächtig wird die Rosa castell d'Alaquas hoffentlich auch bald am Pilgerrastplatz blühen (Foto: N. Sinclair).

Sorgfältig haben die beiden Profis Frau Funke und Herr Sinclair die beiden spanischen Rosen eingepflanzt. Zum Abschluss wurde jeder Rose noch ein Stein vom Jakobsweg aus Spanien beigelegt, die Herr Sinclair extra mitgebracht hatte. Nun hoffen alle, dass sie im kommenden Jahr mit prächtigen roten Blüten alle hier rastenden Pilger*innen und Einheimische erfreuen wird.

 

Nachdem seit dem Frühjahr 2020 die erste Rosa Castell d‘Alaquàs Deutschlands in Lengerich auf dem Kirchplatz blüht, hat sie nun ihren Weg ins Sauerland gefunden. Sie wird so zur Pilgerrose. „Dieser Name setzt sich allmählich durch“, verriet uns Herr Sinclair am Mittwoch stolz.

Wir hoffen, dass sich durch diese Initiative noch viele weitere Interessierte finden, die eine solche Rose entlang der insgesamt rund 1000 Kilometer Jakobspilgerwege in Westfalen pflanzen möchten und die Wege so um eine weitere Besonderheit bereichern.

Bei Interesse melden Sie sich gerne in der Altertumskommission für Westfalen (jakobspilger@lwl.org) und wir vermitteln den Kontakt.

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