Gräber in Heiden und Lotte sind Teil der Europäischen Kulturstraße „Megalithic Routes“
Große Steine, arrangiert zu auffälligen Ensembles, sind als Ausflugsziele beliebt, vor allem im westlichen Münsterland in Heiden und im nördlichen Münsterland bei Lotte-Wersen und Lotte-Halen. Dass es sich dabei um die ältesten noch erhaltenen Bauwerke aus Stein handelt, die in der Steinzeit als Gräber genutzt wurden, ist den meisten Besucherinnen und Besuchern in der Regel bekannt. Durch archäologische Forschungen gibt es darüber hinaus für annähernd jedes dieser Gräber aber auch spezielle Erkenntnisse, die durch fortlaufende Untersuchungen stetig erweitert werden. Und was Archäologen wissen wollen, interessiert auch andere: Wie alt ist das Grab? Wer hat es gebaut? Wie hat es mal ausgesehen? Wer ist darin bestattet worden? Was hat man darin gefunden? Wie haben die Menschen vor 5000 Jahren gelebt?
Die wissenschaftlichen Kenntnisse zu den Großsteingräbern an die Frau und den Mann zu bringen sowie die Besonderheit dieser fast schon magischen Orte zu wahren, ist erklärtes Ziel des Vereins „Megalithic Routes e.V.“, der die gleichnamige, 2013 vom Europarat zertifizierte Kulturstraße als touristisches Leitsystem europaweit installieren will. Die Altertumskommission ist seit 2015 Mitglied dieses Vereins und sorgt dafür, dass die westfälischen Gräber als Etappen des „Wegs der großen Steine“, so heißt künftig das westfälische Teilstück der Kulturstraße, ins Rampenlicht gerückt werden.